Cloud Nine wird angeblich mit der E-Zigarette konsumiert

Die Presse ist sich für nichts zu schade – Ein weiterer Tiefpunkt des Journalismus

Eine neuartige Droge soll auf dem amerikanischen Markt ihre Kreise ziehen und gleich mehrere Konsumenten ins Krankenhaus befördert haben. Die Rede ist von Cloud Nine. Die Medien bezeichnen den Stoff als Gruseldroge. Eine tolle Schlagzeile, die sicherlich viele Leser anziehen wird. Das eigentlich erschreckende ist allerdings, dass diese Meldung in den Suchmaschinen erscheint, wenn man den Suchbegriff E-Zigarette eingibt.

Die Droge war bisher nur ein Gerücht

In den letzten Jahren gab es scheinbar immer wieder Gerüchte um die Existenz dieser Droge. Es heißt, sie mache Menschen zu Zombies. Da hat die Hamburger Morgenpost wohl nicht richtig recherchiert. Seit langem ist Bekannt, dass diese Droge vor allem unter dem Partyvolk auf Ibiza und auf Mallorca leider sehr beliebt ist und leider immer wieder zu schrecklichen Vorfällen führte. Die Menschen, die Cloud Nine konsumieren verhalten sich wie ein wildes Tier und beißen in einem Anflug von Wahn um sich.

Cloud Nine sei wieder aufgetaucht und zwar in Laredo, Texas. Der Ort liegt in der Nähe der mexikanischen Grenze. Cloud Nine wird auf der Straße als synthetisches Marihuana verkauft. Die Wirkung ist allerdings eine ganz andere, als bei herkömmlichem THC. Die Droge wird vor allem von Teenagern konsumiert. Sie ließe sich sehr gut mit Wasserpfeifen und E-Zigarette verwenden. Und da haben wir es wieder. Jetzt werden die Medien wirklich abartig. Was hat die E-Zigarette in einem Bericht zu einer synthetischen Droge zu suchen?

Die Wirkung dieses Artikels auf den Leser

Der unbedarfte Leser könnte durch diese Meldung den Eindruck bekommen, dass das Dampfen etwas mit der Droge zu tun hat. Da es sich bei beiden Themen um derzeit sehr populäre Diskussionen und Angelegenheiten handelt, hat man einfach mal beides in einen Bericht gequetscht. Dann kommt noch hinzu, dass Cloud Nine hauptsächlich von Teenagern konsumiert wird. Passt alles perfekt zusammen in die aktuelle Lage: Jugendliche, E-Zigarette, Drogen und Gefahr. Wenn das mal nicht ein brandheißer Artikel ist.

Wir verlieren langsam den Glauben an den Journalismus. Durch die Präsenz im Internet kämpfen die Magazine um jeden Klick. Mit solchen Meldungen lässt sich natürlich erst einmal Angst und Schrecken verbreiten. Die Droge kann auf jegliche Art und Weise konsumiert werden. Trinken, Essen oder Rauchen, wenn man den Tabak damit tränkt. Warum also gerade die E-Zigarette damit in Zusammenhang bringen?

Wir befürchten, dass zahlreiche weitere Meldungen dieser Art in den nächsten Wochen auf uns einprasseln werden. Zum Glück verschwinden sie wieder genauso schnell, wie sie gekommen sind.

In diesem Sinne einen schönen sonnigen Freitag.

Eure Steamo Redaktion