Müssen Liquidrezepturen 2016 veröffentlicht werden?

Was wäre wenn? Die Inhaltsangaben des E-Zigaretten Liquids

Die Tabakprodukterichtlinie wird kommen. Spätestens 2016 werden wir Dampfer endlich wissen, was auf uns zukommt. Einer der wichtigsten Punkte ist unserer Meinung nach die Inhaltsangaben auf den Liquidflaschen. Sicherlich denken viele, dass es sich hierbei ausschließlich um Propylenglykol, Glyzerin, Wasser, Aromen und Nikotin handelt, doch die Entscheidung könnte weitreichende Folgen haben.

Geschäftsgeheimnisse müssen eventuell offenbart werden

Das Geheimnis des Erfolges liegt für die Liquidhersteller in der Rezeptur. Besonders die ausgefallenen Sorten setzen sich oftmals aus Nuancen zahlreicher unterschiedlicher Geschmacksstoffe zusammen. Dass es sich hierbei um ein gut zu hütendes Geschäftsgeheimnis handelt, brauchen wir an dieser Stelle nicht zu erklären. Wenn die TPD in vollem Umfang durchgezogen wird, müssen die Anteile der einzelnen Aromen im Liquid jedoch offengelegt werden.

Große Marken wurden durch Innovationen bekannt

Nehmen wir uns das Beispiel Coca Cola. Das Rezept für Coca Cola ist eines der wertvollsten Geheimnisse der Welt. Nur wenige Menschen wissen genau, was in der koffeinhaltigen Limonade steckt. Stellt Euch vor ein Konzern wie Coca Cola müsste die Inhaltsstoffe detailliert auf der Packung abdrucken. Das Produkt wäre wertlos, weil innerhalb von Sekunden Nachahmer auf den Plan kämen, das Getränk zu kopieren. Es gibt natürlich viele Colas in den Läden und sie schmecken auch irgendwie so ähnlich, aber die echte Coca Cola kann und darf einfach nicht kopiert werden.

Liquidhersteller würden Umsatzeinbußen verzeichnen

Wenn jeder nachlesen könnte, mit welchen Aromen und mit welchem Anteil der einzelnen Bestandteile man ein Liquid exakt nachahmen könnte, wäre jeder Dampfer in der Lage, sich sein eigenes Liquid exakt als Kopie eines großen Vorbildes herzustellen. Die TPD wird vielen Herstellern von E-Zigaretten jetzt schon Kopfschmerzen bereiten und die zahlreichen Entlassungen in Österreich zeigen auch jetzt schon ihre Wirkung. Würde das Liquid aber derart entblößt, wäre dies wie ein weiterer Hieb ins Gesicht der gesamten Dampferbranche.

Das Schlimme ist, dass es derzeit noch kaum Informationen gibt, wie die Umsetzung der TPD erfolgen soll. Wird es Fristen geben, die es den Herstellern und Händlern ermöglichen, sich auf die neuen Bedingungen einzustellen? Wird es ein staatliches Kontrollgremium geben, welches die E-Zigarette ab sofort kontrolliert und genau festlegt, wie eine E-Zigarette auszusehen hat und welche Aromen in welcher Form verwendet werden dürfen?

Wir von Steamo hoffen, dass uns das Dampfen in der jetzt bekannten Form erhalten bleibt, denn so bietet es jedem Dampfer ein Stück Individualismus. Jeder kann sich sein gewünschtes Setup zusammenstellen. Jeder kann das Liquid dampfen, welches er möchte und auch selbst bestimmen, wie viel Nikotin darin enthalten sein soll oder nicht. Kommt es zu einer strikten Umsetzung der TPD, werden die Rechte der Dampfer beschnitten, was einer Einschränkung der eigenen Entscheidungsfreiheit gleichkommt.

Es wäre wünschenswert, wenn der deutsche Staat dem mündigen Bürger sein Recht auf freie Entfaltung lassen würde, auch wenn es sich dabei „nur“ um die E-Zigarette handelt.

In diesem Sinne wünschen wir Euch einen dichten Dampf

Eure Steamo Redaktion