Auch Frankreich kommt auf den Geschmack

Während in Deutschland die E-Zigarette schon lange kein Fremdwort mehr ist, und auch sehr häufig von Anwendern genutzt wird, ist sie derzeit in unseren Nachbarländern erst auf dem Vormarsch. Nun soll Frankreich auch auf den Geschmack der elektrischen Zigarette gekommen sein. Zumindest rauchen nun immer mehr die elektrische Rauchvariante, was nun auch in Frankreich einen Anlass zu einer weiterführenden Nichtraucherschutz Diskussion im Kontext zur E-Zigarette führt.

Laut Gesundheitsministerin Marisol Touraine soll es konkrete Ansätze zu einer Einschränkung der elektrischen Zigarette geben. Diesen Plänen zu Folge soll es Personen unter 18 Jahren das Rauchen der elektrischen Zigarette, sowie der Genuss derer in öffentlichen Gebäuden untersagt werden. Darüber hinaus gibt Touraine an, dass sie die gleichen Vorschriften und Regelungen erreichen möchte, welche in Sachen Tabak-Zigaretten und Tabak-Produkten bereits erreicht wurden. Viele Raucher der E-Zigarette wehren sich dagegen, dass die elektrische Zigarette nicht mit Tabak-Waren gleich gesetzt werden soll.

Der Grund hierfür ist einfach, denn eine elektrische Zigarette hat aufgrund ihrer Funktion wenig mit einer Tabak-Zigarette gemeinsam. Einzig und allein die Tatsache, dass beide Produkte Nikotin enthalten können scheint der Stützpfeiler der Forderungen zu sein. Sollten diese Forderungen in konkrete Regeln umgesetzt werden, so würde dies auch ein absolutes Werbeverbot für die elektrische Zigarette in Frankreich bedeuten.

E-Zigaretten verdampfen eine Flüssigkeit, welche E-Liquid genannt wird. Diese Liquids können in verschieden hoher Konzentration Nikotin enthalten. Laut einer aktuellen Studie sollen in Frankreich bereits eine Million Menschen diese Rauchversion einmal ausprobiert haben oder genießen die E-Zigarette sogar dauerhaft und regelmäßig. In Deutschland sollen es rund 20 Millionen Dampfer sein. Tendenz in beiden Ländern weiter steigend.

Zum internationalen Weltnichtrauchertag erklärte die französische Gesundheitsminiserin, dass es auch weitere Maßnahmen für Tabak-Zigaretten geben soll. Diese würden dann Jugendliche und Schwangere betreffen. Die Umsetzung soll anhand von Warnhinweisen auf den Zigarettenpackungen geschehen. Diese sind in Deutschland schon seit einiger Zeit aufgebracht. Deren Wirkung an sich ist fragwürdig, da sich der Raucher schnell an die Hinweise gewöhnt habe und diese nun bereits übersieht. Sicherlich ist jedem bekannt, dass rauchen Gesundheitsgefährdend ist. Ein kommunales Verbot der E-Zigaretten sowie einschränkende Maßnahmen werden schon seit vielen Monaten von Seiten der Nichtraucherschützer gefordert. Bisher jedoch können die Bundesländer selber entscheiden, inwiefern die Nutzung der elektrischen Zigarette eingeschränkt oder erlaubt wird. Hauptdiskussionspunkt ist meist das nikotinhaltige Liquid. Streng genommen könnte dies unter das Apothekengesetz fallen, da flüssiges Nikotin in Deutschland prinzipiell nur von Apotheken ausgegeben werden dürfte. Es handle sich laut Medikamentenverordnung um ein Medizinprodukt. Was für Raucher und Nichtraucher jedoch gleichermaßen absurd klingt. Doch auch Nikotinpflaster oder -Kaugummis dürfen in vielen Ländern, darunter auch Deutschland nur in Apotheken verkauft werden. Ob Touraine sich in Frankreich durchsetzen wird bleibt offen. Allgemein sagte sie jedoch, dass sie sich gegen den Tabakkonsum generell stark machen möchte.

Weitere Pläne zur Umsetzung ihres angedachten und ehrgeizigen Vorhabens könnten öffentliche Warnschilder, Verbotsverordnungen oder auch Raucherzonen im Freien sein. Besonders Spielplätze sollten hierbei im Fokus stehen. Laut Touraine sei Frankreich ein Land, das den höchsten Prozentsatz an rauchenden Schwangeren aufweise. Dass Kinder, Nichtraucher und Ungeborene vor schädlichem Tabakkonsum geschützt werden müssen, steht sicherlich außer Frage. Doch ob ein Verbot der elektrischen Zigarette der richtige Weg hierfür ist, regt auch in Frankreich eine heiße Diskussion an, und erhitzt die Gemüter der Befürworter und Gegner der E Zigaretten.