Philip Morris produziert neue E-Zigarette mit Tabak
Passend zum Weltnichtrauchertag hat Philip Morris verkündet, dass man ab sofort eine neue E-Zigarette produzieren wird. Hierzu hat man eigens ein neues Werk in Italien gebaut, wo die elektrischen Zigaretten hergestellt werden sollen.
Kein Liquid, sondern Tabak – E-Zigarette mit Rauch
Die Verbrennung von Tabak sei die Hauptursache für die zahlreichen Krebserkrankungen, die durch den Konsum der Zigarette entstanden sind, so Philip Morris. Wird der Tabak nur verdampft, könnte man dadurch das Gesundheitsrisiko verringern. In der iQOS, so der Name der elektrischen Tabakzigarette, wird der Tabak bei ca. 350 Grad verdampft. Vom Geschmack her soll die iQOS ähnlich wie ein herkömmlicher Glimmstengel ausfallen, nur eben weniger schädlich.
Mit dieser E-Zigarette reagiert Philip Morris auf die Umsatzeinbußen, die durch die schnelle Verbreitung der elektrischen Zigaretten entstanden sind. Mit dem neuen Produkt greift man das Thema des elektrischen Rauchens auf, kann aber die eigenen Produktionsketten weiter nutzen, denn der Brennstoff ist Tabak in Patronen und nicht Liquid. Das Gerät bzw. die Verdampfereinheit kostet um die 70 Euro. Eine Packung mit Patronen wird dann ca. 5 Euro kosten.
Tabakaktien haben einen rasanten Boom erlebt
Am 31.05.1987 hat es den ersten Weltnichtrauchertag gegeben. Trotz umfangreicher Bemühungen, die Bevölkerung über die Risiken des Rauchens aufzuklären, haben die großen Tabakhersteller immer weiter an Wert zugelegt. Die Altria Aktie ist beispielsweise bis heute inkl. Dividenden um 12000 Prozent gestiegen. Insgesamt könnte man davon ausgehen, dass in der EU die Zahl der Raucher sinkt, doch dem ist scheinbar nicht so. Der Tabakindex konnte seit Jahresbeginn ein Kursplus von 10 Prozent erwirtschaften.
Zwar ist der Konsum insgesamt um 0,7 Prozent gesunken, doch bedeutet dies immer noch einen jährlichen Verbrauch von 5862,6 Milliarden Zigaretten. Verluste durch weniger Käufe, konnte man durch Preiserhöhungen ausgleichen. China legte sogar zu. Die größte Rauchernation greift sogar 2,4 Prozent öfter zur Zigarette.
Preise sorgen für einen Schmuggelboom
Jede zehnte in Europa gerauchte Zigarette stammt aus einer illegalen Produktion. Dies bedeutet natürlich nicht nur Umsatzeinbußen für die großen Tabakhersteller, sondern auch für den Fiskus. Insgesamt fehlen dadurch 11 Milliarden Euro in der europäischen Staatskasse. Der Großteil (80 Prozent) der illegalen Zigaretten stammen aus Nicht-EU-Ländern.
Italien ist besonders stark betroffen, denn hier gibt es bereits 20 Prozent illegal und dadurch unversteuert eingeführte Zigaretten. Die Regierung warnt vor diesen Produkten, da diese gesundheitsschädlicher sind. Ja klar, mit der Gesundheit kriegt man die Menschen immer.
Philip Morris reagiert auf diese Ausfälle mit neuen und innovativen Produkten. So werden derzeit beispielsweise Zigaretten mit einem gesenkten Nikotingehalt hergestellt und eben die iQOS. Das Werk in Italien wurde für 500 Millionen Euro gebaut und soll mehr als 600 Menschen einen Arbeitsplatz geben.
Die Tabakriesen versuchen irgendwie einen Fuß in den E-Zigaretten Markt zu bekommen. Andere Hersteller kaufen einfach jeden E-Zigaretten Hersteller auf, der sich bietet. Philip Morris geht einen anderen Weg. Die iQOS könnte das Image erlangen, eine „gesunde“ Tabakzigarette zu sein. Ob die Regierung und die Gesundheitsministerien bei diesem Produkt auch so einen Wirbel machen, wie bei der E-Zigarette? Wir denken eher nicht! Unserer Meinung nach, dürfte die iQOS exakt dem entsprechen, was die Regierung von einer elektrischen Zigarette erwartet und wir sind uns sicher, dass Philip Morris genaue Angaben bekommen hat, die ihm einen sicheren Start mit der neuen E-Zigarette ermöglichen, oder glaubt ihr, dass man ein Werk für 500 Millionen Euro baut ohne zu wissen, dass die Produkte auch nach 2016 noch Gesetzeskonform sind?
Zwischen den Tabakherstellern und der Regierung fließt nicht nur eine Menge Geld, sondern ganz bestimmt auch die eine oder andere Information. Dies lassen wir uns nun mal auf der Zunge zergehen und warten ab, was weiterhin passiert.
Wir wünschen allen Lesern einen dampfenden Tag.
Eure Steamo Redaktion